„Nachhaltige Lösung“ freut alle Seiten

27 10 2010

Morgenweb am 27. Oktober 2010

„Nachhaltige Lösung“ freut alle Seiten
Wallstadt: Reaktionen auf Kompromiss bei Hortbetreuung

Die CDU-Fraktion unterstützt die Pläne, durch die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft (GBG) einen Erweiterungsanbau an der Wallstadt-Schule für die zentrale Unterbringung der Hortkinder errichten zu lassen. Die Stadt würde das Gebäude über einen langfristig angelegten Mietvertrag anmieten. „Dieses Modell war unsere Idee“, meint Stadtrat Nikolas Löbel und ist froh: „Das Kinderhaus ist gerettet. Das war unser primäres Ziel.“ Ohne das Engagement der Eltern und den politischen Druck, den auch die CDU ausgeübt habe, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

„Hervorragend“, freut sich auch die Wallstadter SPD-Vorsitzende und Bezirksbeiratssprecherin Dr. Claudia Schöning-Kalender. „Wir haben eine zukunftsorientierte Lösung gefunden“. Diese sei im Hinblick auf eine zukünftige Ganztagsschule in Wallstadt auch nachhaltig. Der Vorschlag, auf dem Schulgelände einen Hortanbau zu realisieren, kam ursprünglich von SPD-Bezirksbeirat Thorsten Schurse. Schöning-Kalender betont: „Wir waren uns im Bezirksbeirat alle einig, dass eine komplette Umwidmung des Kinderhauses so nicht sein kann.“

Stadträtin Marion Thirion-Brenneisen (Grüne) lobt den bürgernahen Prozess der stadtteilorientierten Hortplanung und kündigt an: „Wir werden diesen Kompromiss mittragen, auch wenn er die Stadt natürlich sehr viel teurer kommt.“ Leider verfüge die Stadt nicht über die nötigen Investitionsmittel, um den Neubau selber schultern zu können. „Die GBG kann aber nicht immer alles auffangen“, warnt sie. Der Gemeinderat müsse sich überlegen, ausreichend Mittel im nächsten Haushalt einzuplanen, „damit es zukünftig bessere Lösungen gibt.“

Die Elternbeiratsvorsitzende des Kinderhauses, Sabine Krömker, wertet den gefunden Kompromiss als „sehr positiv“ und stellt fest: „Es war tatsächlich möglich, konstruktiv und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.“ Seit 20. Oktober hat sich ein neuer Elternbeirat am Kinderhaus Wallstadt formiert. Neue Sprecherin ist Daniela von Sengbusch. Insofern freut sich Sabine Krömker, „dass der ‚alte Elternbeirat‘ seine Amtszeit so erfolgreich abschließen konnte.“

Mannheimer Morgen
27. Oktober 2010





Gelungene Beteiligung

27 10 2010

Morgenweb am 22. Oktober 2010

Gelungene Beteiligung
Dirk Jansch lobt den erfolgreichen Dialog mit den Bürgern

Stärkung der bürgerschaftlichen Mitwirkung, das hört sich in der Konzeption des von Oberbürgermeister Peter Kurz angestoßenen Change²-Prozesses gut an. Doch leider scheitert der hehre Anspruch immer wieder an der Realität, weil die Verwaltung lieber erst mal eigene Vorlagen erarbeitet, bevor sie den Dialog mit den Beteiligten sucht. Der öffentliche Ärger ist programmiert. So war das auch in Wallstadt. Hier sollte ein bewährtes Kinderhaus-Konzept dem steigenden Bedarf an Hortplätzen geopfert werden. Die Eltern hielten mit eigenen Vorstellungen und kompetenten Argumenten dagegen und haben letztendlich – im Schulterschluss mit den Ortspolitikern – einen tragfähigen Kompromiss erzielt.

Ein Erfolg, den sich auch Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer zurechnen darf. Sie hat in diesem Prozess bewiesen, dass sie bereit ist, von eigenen Vorstellungen abzurücken, um eine praktikable Lösung zu finden, mit der alle leben können. Ihre Ankündigung, dass zukünftig immer so verfahren werden soll, stimmt zuversichtlich. Wie ernst es ihr damit ist, kann sie demnächst in Feudenheim beweisen. Dort will die Hortinitiative im Vorfeld der Bezirksbeiratssitzung am 27. Oktober demonstrieren. Die Eltern wünschen sich ein Gespräch mit der Verwaltung. Eine Gelegenheit, hier den nächsten Schritt in Richtung Bürgernähe zu tun.

Mannheimer Morgen
22. Oktober 2010





Statt Kinderhaus-Umbau entsteht jetzt ein Hort-Neubau

22 10 2010

Morgenweb am 22. Oktober 2010

Statt Kinderhaus-Umbau entsteht jetzt ein Hort-Neubau
Wallstadt: Stadtverwaltung und Eltern einigen sich beim Thema Hortbetreuung auf die praktikabelste Lösung

 

Das Kinderhaus in der Wertheimer Straße bleibt in seiner bisherigen Form bestehen. Nach drei Sitzungen im Rahmen einer Beratungskommission mit Eltern und Kommunalpolitikern, die sich mit dem Betreuungsangebot in Wallstadt auseinandergesetzt hat, ist die Stadtverwaltung von ihrem ursprünglichen Vorschlag abgerückt, das Kinderhaus in einen Hort umzubauen. Stattdessen soll nun auf dem Schulhofgelände ein Hort-Erweiterungsbau errichtet werden. Die Baukosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro übernimmt die BBS (GBG), die Stadt zahlt für 30 Jahre Miete zu einem jährlichen Mietzins von 83 000 Euro.

„Das machen wir jetzt immer so“, ist Gabriele Warminski-Leitheußer von dem Bürgerdialog hellauf begeistert: „Die Eltern waren unheimlich konstruktiv, und es ist für alle Beteiligten ein Mehrwert herausgekommen.“ Als es in der letzten Sitzung darum ging, wohin mit den prognostizierten 67 Hortkindern während der 18-monatigen Bauphase – Container kommen aus Kostengründen nicht in Frage -, zeigten sich die Eltern flexibel und meinten, dann müsse man eben improvisieren. „Die sind im Vorfeld sogar rumgelaufen und haben gefragt, wer Räumlichkeiten vermieten kann“, ist die Dezernentin vom Engagement der Elternschaft in Wallstadt schwer beeindruckt.

Grund, erleichtert zu sein, hat sie allemal, denn in ihrer Funktion als Stiftungsratsvorsitzende der Wespin-Stiftung kann sie ihrerseits einen Erfolg verbuchen. Wespin wird an der Storchenstraße bauen, allerdings nicht, wie ursprünglich geplant für die Kindergartenkinder, die aus dem Kinderhaus hätten weichen müssen, sondern zunächst für zwei Krippengruppen, die dann in einer Kindergartengruppe aufgehen sollen. Die Option für eine dritte Krippengruppe will sich die Wespin-Stiftung offen halten.

In der Bedarfsrechnung ist die zukünftige zu erwartende Geburtenrate enthalten, so dass man von einem 70-prozentigen Betreuungsbedarf im Hortbereich ausgeht und damit in dem Neubau Platz für 200 Schulkindplätze, 4 Krippengruppen, 9,5 Kindergartengruppen und 14 Tagespflegeplätze schafft. Verschiedene Varianten wurden geprüft, doch selbst gegenüber einer Lösung mit dauerhaften beziehungsweise freien Containern erwies sich der Hort-Neubau an der Schule mit 1,5 Millionen Euro als günstigste Variante. Da die Stadt das Objekt von der BBS anmietet, entfallen auch die weiteren Kosten für die Bauunterhaltung. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Räume problemlos umgenutzt werden könnten, sollte die Wallstadt-Grundschule irgendwann einmal Ganztagsschule werden.

Und eines möchte die Verwaltung gleich mit prüfen. Möglicherweise könnte in dem Neubau auch ein zukünftiger Jugendtreff integriert werden. „Das wäre eine Lösung mit Modellcharakter“, kann Gabriele Warminski-Leitheußer dieser Variante durchaus etwas abgewinnen und sieht ihre Idealvorstellungen hinsichtlich Ganztagsschulbetrieb verwirklicht: „Schule als Lebensort, das könnte man dort ausprobieren.“ Voraussetzung sei allerdings, dass die Schulleitung zustimme und auch von Anwohnerseite keine Bedenken vorlägen. Der Jugendtreff bekäme dann seinen eigenen Eingang und separate Räumlichkeiten, die dem Standardraumprogramm für Jugendtreffs entsprächen. (Über Reaktionen der Elternschaft und der Kommunalpolitiker werden wir noch berichten).

Mannheimer Morgen
22. Oktober 2010






Kinder halten Stadtrat auf Trab

22 08 2010

Morgenweb am 20. August 2010

Kinder halten Stadtrat auf Trab
Wallstadt: Stadtrat Nikolas Löbel zu Besuch im Kinderhaus

Auf seiner Kennenlern-Tour durch städtische Einrichtungen war der CDU-Stadtrat Nikolas Löbel jetzt auch zu Gast im Kinderhaus Wallstadt. Einen Tag lang lernte er die Einrichtung in der Wertheimer Straße und ihre kleinen und großen „Bewohner“ kennen, nahm am Morgenkreis teil und staunte über den straff durchorganisierten Tagesablauf, den ein Kindergartenkind zu absolvieren hat.

Nikolas Löbel ist nicht der einzige Stadtrat, der einen Blick „hinter die Kulissen“ der Stadt Mannheim wirft. „Der Bedarf ist da“, freut er sich über das Interesse seiner Stadtratskollegen. Löbel selbst war schon beim Kommunalen Ordnungsdienst und beim Bürgerdienst, um sich dort einen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Stadtverwaltung zu verschaffen.

Nikolas Löbel, der im Jugendhilfe-Ausschuss sitzt, trat seinen Dienst als Praktikant für einen Tag morgens um 8 Uhr an, für Kindergartenkinder eine absolut übliche Zeit, auch während der Schulferien. Besonders interessierte ihn die musikalische Arbeit, die die Erzieherinnen im Kinderhaus Wallstadt leisten. Zu einem Begrüßungslied spielen die Kinder Trommeln und Klanghölzer. „Ich habe gesehen, wie die Augen der Kinder anfingen zu leuchten, als sie die Trommelstöcke sahen“, schwärmte Löbel, der eine ausgeprägte musikalische Erziehung für sehr wichtig hält. Mit den Trommelstöcken lernten die Kinder nicht nur Rhythmusfestigkeit, sondern auch motorisches Feingefühl. Überrascht war der Stadtrat auch, wie stark die Erzieherinnen auf jedes einzelne Kind eingehen, sein Vorwissen und seine Fähigkeiten berücksichtigen. Zwölf Mitarbeiterinnen und über 80 Kinder bevölkern das Kinderhaus, „das ist ein mittelständisches Unternehmen“, so Nikolas Löbel. „Das muss man erst mal unter einen Hut kriegen“, lobt er die Arbeit der Kinderhaus-Leiterin Silke Wirth-Kaiser. Und setzt sich wieder in Bewegung, denn so ein Kindergartentag bietet nicht viel Zeit für Pausen.

Mannheimer Morgen
20. August 2010





Morgenweb: Eltern hoffen auf „echten“ Dialog

28 07 2010

Morgenweb am 28. Juli 2010
Eltern hoffen auf „echten“ Dialog

Wallstadt: Beim Vorort-Termin am Kinderhaus machen Eltern ihre Standpunkte klar / Kommission trifft sich am 15. und 21. September

Bei einem Vororttermin auf dem Parkplatz des Kinderhauses Wallstadt in der Wertheimer Straße machten die Elternvertreter auf Einladung der CDU-Gemeinderatsfraktion ihre Position noch einmal klar. Bevor eine definitive Entscheidung über ein zukünftiges Konzept für die Kinderbetreuung in Wallstadt fällt, so forderten die Elternbeiratsvorsitzende Sabine Krömker und ihre Stellvertreterin Lucie Gehrlein, sollten alle Alternativen geprüft werden. Bis zum September sollen Ideen gesammelt werden.

Nach wie vor favorisieren Eltern, Bezirksbeiräte aller Parteien und CDU-Gemeinderatsfraktion zur Unterbringung der Hortkinder einen Schulanbau. Das Kinderhaus, das nach den Plänen von Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer für Hortkinder und Kinder der verlässlichen Grundschule umgebaut werden soll, könnte somit in seiner bisherigen Form erhalten bleiben. „Wir möchten nicht, dass solch ein gutes bestehendes Konzept vernichten wird“, meinte Lucie Gehrlein.

Eines der Hauptargumente der Eltern: „Wenn die Ganztagesschule kommt, wird der Anbau an der Schule trotzdem getätigt werden müssen.“ Was dann mit dem Kinderhaus geschehe, stehe noch nicht fest, SPD-Bezirksbeirat Thorsten Schurse befürchtet aber, dass es dann zum zweiten Mal umgebaut werden müsste. Diesen Schritt könne man sich sparen, wenn man gleich die Hortplätze an der Schule schaffe.

Eigenen Berechnungen zufolge kommt der Schulanbau die Stadt auch nicht so teuer wie in der Verwaltungsvorlage dargestellt. Hier ist gegenüber der Planung mit Kinderhaus-Umbau, Neubau Wespin-Stift und Umbau des Kindergartens Edith Stein von 1,18 Millionen Euro Mehrkosten die Rede. Die Eltern kommen aber nur auf eine Differenz von 100 000 Euro. „Bei der Kalkulation der Konzepte ist der Eindruck entstanden, dass alternative Lösungsansätze nicht mit der nötigen Sorgfalt evaluiert wurden“, stellte Sabine Krömker fest. Auch die Bedarfsprognosen seien fehlerhaft, weil sie die Bauvorhaben der Firma Tröndle, die bis zum Jahr 2013 in Wallstadt-Nord 115 zusätzliche Wohneinheiten für Familien baue, außer Acht ließen.

Lucie Gehrlein bezweifelte die komplette Unvereinbarkeit der Satzung der Wespin-Stiftung mit der Unterbringung von Hortkindern, wie bei der Bezirksbeiratssitzung von Gabriele Warminski-Leitheußer in ihrer Funktion als Stiftungsratsvorsitzender vorgetragen. Sie zeigte auf, dass sich die Wespin-Stiftung im Laufe ihres 110-jährigen Bestehens immer wieder „eklatant“ verändert habe, vom ursprünglichen Waisenhaus für Knaben bis zum Angebot von Intensivangeboten für Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf. „Eine Weiterentwicklung des Angebots gehört zum Selbstverständnis der Stiftung“, fasste Gehrlein zusammen und lobte: Die Stiftung mache echt gute Arbeit.

Eine alternative Unterbringungsmöglichkeit der Hortkinder in Schulnähe brachte Beate Szala-Osewold ins Spiel. Sie hatte den Inhaber eines leerstehenden Gebäudes in der Römerstraße angesprochen, und dieser habe sich bereiterklärt, die 400 Quadratmeter auf eigene Kosten nach Vorgaben der Stadt zu renovieren, wenn die Stadt bereit sei, diese zum Preis von zehn Euro pro Quadratmeter anzumieten.

Am 15. und 21. September trifft sich die Kommission „Betreuungsangebote Wallstadt“ im Stadthaus N 1. Lucie Gehrling hofft, dass die Stadt mit den Eltern in einen „echten Dialog“ eintritt. „Bisher haben wir das Gefühl, dass wir eher außen vor gelassen werden und unsere Meinung nicht erwünscht ist.“





Leserbrief zu „Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden“

22 07 2010

Leserbrief an den Mannheimer Morgen zum Artikel „Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden

Die Einrichtung einer Kommission, in der auch die Kinderhauseltern Gehör finden (sollen), ist begrüßenswert! Die Metamorphose der Bürgermeisterin Warminiski-Leitheußer vom Bengel zum Engel allerdings unglaubwürdig: Wenn sie nicht auf „auf Biegen und Brechen“ eine Entscheidung gegen den Willen der Eltern durchsetzen möchte, warum gibt sie dann als Grundlage der Diskussion erneut ihre alten Schließungspläne vor, die Elternschaft wie Bezirksbeirat eindeutig abgelehnt haben? Um jetzt glaubwürdig zu sein, wäre es Zeit für eine deutlich überarbeitete Beschlussvorlage, auf deren Basis die Beteiligten tatsächlich konstruktiv aufbauen können.





Morgenweb: Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden

21 07 2010

Morgenweb am 21. Juli 2010
Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden

Das Konzept zur Umstrukturierung der Kinderbetreuung in Wallstadt, das am vergangenen Mittwoch im Jugendhilfeausschuss verabschiedet werden sollte, wird nun doch im Herbst zunächst noch einmal ausführlich beraten. Damit gibt Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leit-heußer dem Druck von Eltern, Bezirksbeiräten und CDU-Fraktion nach. Diese hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Bürgermeisterin zeigte sich vor allem von der kompetenten und sachlichen Argumentation der Eltern beeindruckt, auch wenn sie im Gespräch mit dem „MM“ einräumt: „Ich hätte nie mit einem solchen Protest gerechnet.“ Nach der Bezirksbeirats- und der Jugendhilfeausschusssitzung sei für sie klar gewesen: „Es kann nicht sein, dass man auf Biegen und Brechen eine Entscheidung durchzieht, die offenkundig gegen den Willen der betroffenen Eltern ist.“ Ihr Anliegen sei gewesen, eine Containerlösung für die Hortkinder zu verhindern. In einer „Kommission Betreuungsangebot Wallstadt“, bei der alle Beteiligten an einem Tisch sitzen, soll bei zwei Sitzungen im September ein Vorschlag für den nächsten Jugendhilfeausschuss vorbereitet werden.

Ausgangspunkt, das macht Gabriele Warminski-Leitheußer klar, soll ihr vorliegender Vorschlag sein, „dazu stehe ich auch“, sie wolle sich die Argumente der Eltern aber „ganz genau“ anhören. Beim Ortstermin am morgigen Donnerstag, der auf Einladung der CDU-Fraktion zustande kam, wird sie aber nicht anwesend sein und wohl auch kein Vertreter der Verwaltung. Aufgrund des brisanten Themas beschloss man in der Dezernentenkonferenz einfach, die Stadtteilpolitiker und Bürger nicht in das Kinderhaus zu lassen. „Dann bleiben wir halt vor der Tür stehen“, will CDU-Stadtrat Nikolas Löbel den Termin trotzdem nicht platzenlassen.

Kinderhaus soll erhalten werden

Ziel der CDU-Fraktion und der Wallstadter Bezirksbeiräte ist es, dem Wunsch der Eltern zu entsprechen und das Kinderhaus in seiner bestehenden Form zu erhalten. Nach den Plänen der Stadt hätten dort 111 Hortkinder und der verlässlichen Grundschule unterkommen sollen. Die Krippengruppe und die Kindergartengruppen hätten in das neu entstehende Kinderhaus der Wespin-Stiftung in die Storchenstraße ziehen müssen.

Aus Sicht der CDU-Fraktion stellt das vorliegende Konzept keine nachhaltige Investition dar. Die Kinder im Kinderhaus würden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, die Schulkinder müssten einen weiten Weg vom Schulgebäude über die Stadtbahngleise bis zur Wertheimer Straße in Kauf nehmen. Die CDU regt an, nochmals über einen Schulanbau nachzudenken, der zunächst die Hortkinder beherbergen und später dann zum Betrieb einer Ganztagsschule umgewidmet werden könnte.

Ähnliche Überlegungen stellt auch SPD-Bezirksbeirat Thorsten Schurse an. Für ihn ist ein Schulanbau die „kostengünstigere Alternative“, weil das Kinderhaus nicht zweimal umgebaut werden müsste.

Das Bauvorhaben der Wespin-Stiftung ist indes nicht in Gefahr. „Es ist vertretbar, dass wir die Submission bis Oktober verschieben“, teilt Warminski-Leitheußer in ihrer Funktion als Stiftungsratsvorsitzende mit. Spätestens bis dann müsste aber eine Entscheidung fallen, „sonst müssen wir neu planen.“ Auch die Baugenehmigung an der Storchenstraße sei nicht gefährdet. Zwar entspreche die zweigeschossige Bauweise des geplanten Kinderhauses nicht den Vorgaben des Bebauungsplans, die Dezernentin rechnet jedoch mit einer Befreiung.

Mannheimer Morgen
21. Juli 2010





Morgenweb: Gemeinderat soll nun entscheiden

16 07 2010

Morgenweb am 16. Juli 2010
Gemeinderat soll nun entscheiden

Bei der geplanten Neustrukturierung der Kinderbetreuung in Wallstadt, wie sie am Montag in der öffentlichen Bezirksbeiratssitzung von Bürgermeister Gabriele Warminski-Leitheußer vorgestellt wurde, sind noch einige Fragen offen (wir berichteten). Deshalb wurde bei der Sitzung des Bildungs- und Jugendhilfeausschusses am Mittwoch auf Antrag der SPD-Fraktion die Beschlussvorlage zur Diskussion und Abstimmung auf die nächste Gemeinderatssitzung am 27. Juli verschoben.

Davor soll möglichst zeitnah ein Vororttermin stattfinden, um gemeinsam mit den Eltern und Bezirksbeiräten noch ungeklärte Fragen auszuräumen. Wie berichtet, plant die Verwaltung, das Kinderhaus in der Wertheimer Straße für den Betrieb mit 111 Hortkindern umzuwidmen. Die derzeit im Kinderhaus untergebrachten 2,5 Kindergartengruppen sowie zehn zusätzliche Krippenplätze sollen in einen Neubau umziehen, den die Familie-Wespin-Stiftung an der Storchenstraße bauen möchte. Entsprechende Pläne wurden bereits eingereicht. Weitere Krippenplätze sollen im katholischen Kindergarten Edith Stein entstehen, der dafür umgebaut werden müsste.

Der Bezirksbeirat hatte die Vorlage geschlossen abgelehnt. Veraltete Bedarfszahlen – in Wallstadt-Nord baut die Firma Tröndle zur Zeit 115 Wohneinheiten -, unklare Kosten und die grundsätzliche baurechtliche Frage, ob ein Kinderhaus an der Storchenstraße in dem festgeschriebenen Bebauungsplan überhaupt zulässig ist, ließen Zweifel aufkommen. Generell hält man einen Schulanbau für die sinnvollere Lösung. Diese soll noch mal näher geprüft werden, so der Auftrag an die Stadtverwaltung. Die Eltern wollen das aus ihrer Sicht gut funktionierende Kinderhaus beibehalten. Sie fürchten um die Kontinuität und Qualität der Betreuung. Die Hortkinder müssten auf dem Weg von der Schule zum Hort die Straßenbahngleise queren.

Wie bei der Sitzung des Jugendhilfeausschussses klar wurde, lehnen auch der Stadt- und Gesamtelternbeirat die vorliegende Planung ab. „Wir halten die Umfunktionierung des Kinderhauses nicht für sinnvoll“, meinte die Steb-Sprecherin Silvana Kraka. Unterdessen soll überprüft werden, ob eine mögliche Beschlussfassung im Gemeinderat überhaupt möglich ist, ohne vorher noch mal den Jugendhilfeausschuss als Expertengremium gehört zu haben. Stadtrat Nikolas Löbel (CDU) befürchtet, dass die Beschlussvorlage aufgrund der Mehrheitsverhältnisse von 24 Stimmen im Gemeinderat dann gegen den Willen der Eltern und gegen das Votum des Bezirksbeirats Wallstadt abgesegnet werden könnte. „Am Besten wäre es, wenn man das Thema in den Herbst verschiebt“, meint Löbel. Bis dahin sei genügend Zeit, um offene Fragen zu klären. Auch Bezirksbeirätin Dr. Claudia Schöning-Kalender (SPD) findet, dass es gut wäre, wenn der Jugendhilfeausschuss das Thema nochmals diskutieren könnte.

Doch Bürgermeister Warminski-Leitheußer, die gleichzeitig Stiftungsratsvorsitzende der Wespin-Stiftung ist, will möglichst noch vor der Sommerpause eine Entscheidung, sonst verfielen die Gelder, es müsste neu geplant werden.

Mannheimer Morgen
16. Juli 2010





Morgenweb: Horte sorgen für Streit

15 07 2010

Morgenweb am 15. Juli 2010
Ausschuss akzeptiert Vorschläge der Verwaltung nicht

Horte sorgen für Streit

Der Ausbau der Horte für Schulkinder sorgt für Ärger in der Politik. Der Ausschuss für Jugendhilfe und Bildung hat sich gestern gleich in zwei Punkten mit dem Komplex befasst – und beide Male die Vorschläge der Verwaltung in den nächsten Gemeinderat vertagt. Hintergrund ist der stetig steigende Bedarf an Betreuungsplätzen für Schulkinder vor und nach dem Unterricht. 500 zusätzliche Plätze müssen nach den Sommerferien bereitstehen, berichtete die zuständige Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer. „Der Gemeinderat hat zugesagt, dass wir für alle Kinder, die es benötigen, einen Platz organisieren“, so die Bürgermeisterin. „Das ist faktisch ein Rechtsanspruch.“

Dem Anliegen widersprach auch keines der Ausschussmitglieder, wohl aber dem Vorgehen. Denn die Verwaltung wollte gestern über einen ersten Teil abstimmen lassen, in dem es nur um die Personalkosten ging. Die zweite Vorlage soll erst nächste Woche folgen. „Man kann hier doch gar nicht erkennen, wo was gemacht wird“, kritisierte Roland Weiß (SPD), Nikolas Löbel (CDU) bezeichnete die Vorlage gar als „ein Desaster“, was Warminski-Leitheußer scharf zurückwies. Der Ausschuss jedenfalls beschloss, erstmal gar nichts zu beschließen, sondern zu warten, bis alle Informationen auf dem Tisch liegen.

Genauso geschlossen trat der Ausschuss auch in einem anderen Punkt gegenüber der Verwaltung auf. Dem Plan, das Kinderhaus in Wallstadt zu räumen, dort künftig einen Hort einzurichten und die bisher hier residierende Kita zu verlagern, wurde ebenfalls nicht zugestimmt. Die SPD wollte sich erst noch beraten, die CDU stellte fest, dieser Vorlage so nicht zuzustimmen, FDP und Grüne schlossen sich der Verschiebung an. Eltern hatten sich massiv über Nachteile für die Kinder beschwert und eine andere Lösung vorgeschlagen. „Es ist klar, dass es hier noch Diskussionsbedarf gibt“, so Warminski-Leitheußer. bro

Mannheimer Morgen
15. Juli 2010





Kommentar: Bürger mit einbeziehen

15 07 2010

Mannheimer Morgen vom 14. Juli 2010
Bürger mit einbeziehen

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