Statt Kinderhaus-Umbau entsteht jetzt ein Hort-Neubau

22 10 2010

Morgenweb am 22. Oktober 2010

Statt Kinderhaus-Umbau entsteht jetzt ein Hort-Neubau
Wallstadt: Stadtverwaltung und Eltern einigen sich beim Thema Hortbetreuung auf die praktikabelste Lösung

 

Das Kinderhaus in der Wertheimer Straße bleibt in seiner bisherigen Form bestehen. Nach drei Sitzungen im Rahmen einer Beratungskommission mit Eltern und Kommunalpolitikern, die sich mit dem Betreuungsangebot in Wallstadt auseinandergesetzt hat, ist die Stadtverwaltung von ihrem ursprünglichen Vorschlag abgerückt, das Kinderhaus in einen Hort umzubauen. Stattdessen soll nun auf dem Schulhofgelände ein Hort-Erweiterungsbau errichtet werden. Die Baukosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro übernimmt die BBS (GBG), die Stadt zahlt für 30 Jahre Miete zu einem jährlichen Mietzins von 83 000 Euro.

„Das machen wir jetzt immer so“, ist Gabriele Warminski-Leitheußer von dem Bürgerdialog hellauf begeistert: „Die Eltern waren unheimlich konstruktiv, und es ist für alle Beteiligten ein Mehrwert herausgekommen.“ Als es in der letzten Sitzung darum ging, wohin mit den prognostizierten 67 Hortkindern während der 18-monatigen Bauphase – Container kommen aus Kostengründen nicht in Frage -, zeigten sich die Eltern flexibel und meinten, dann müsse man eben improvisieren. „Die sind im Vorfeld sogar rumgelaufen und haben gefragt, wer Räumlichkeiten vermieten kann“, ist die Dezernentin vom Engagement der Elternschaft in Wallstadt schwer beeindruckt.

Grund, erleichtert zu sein, hat sie allemal, denn in ihrer Funktion als Stiftungsratsvorsitzende der Wespin-Stiftung kann sie ihrerseits einen Erfolg verbuchen. Wespin wird an der Storchenstraße bauen, allerdings nicht, wie ursprünglich geplant für die Kindergartenkinder, die aus dem Kinderhaus hätten weichen müssen, sondern zunächst für zwei Krippengruppen, die dann in einer Kindergartengruppe aufgehen sollen. Die Option für eine dritte Krippengruppe will sich die Wespin-Stiftung offen halten.

In der Bedarfsrechnung ist die zukünftige zu erwartende Geburtenrate enthalten, so dass man von einem 70-prozentigen Betreuungsbedarf im Hortbereich ausgeht und damit in dem Neubau Platz für 200 Schulkindplätze, 4 Krippengruppen, 9,5 Kindergartengruppen und 14 Tagespflegeplätze schafft. Verschiedene Varianten wurden geprüft, doch selbst gegenüber einer Lösung mit dauerhaften beziehungsweise freien Containern erwies sich der Hort-Neubau an der Schule mit 1,5 Millionen Euro als günstigste Variante. Da die Stadt das Objekt von der BBS anmietet, entfallen auch die weiteren Kosten für die Bauunterhaltung. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Räume problemlos umgenutzt werden könnten, sollte die Wallstadt-Grundschule irgendwann einmal Ganztagsschule werden.

Und eines möchte die Verwaltung gleich mit prüfen. Möglicherweise könnte in dem Neubau auch ein zukünftiger Jugendtreff integriert werden. „Das wäre eine Lösung mit Modellcharakter“, kann Gabriele Warminski-Leitheußer dieser Variante durchaus etwas abgewinnen und sieht ihre Idealvorstellungen hinsichtlich Ganztagsschulbetrieb verwirklicht: „Schule als Lebensort, das könnte man dort ausprobieren.“ Voraussetzung sei allerdings, dass die Schulleitung zustimme und auch von Anwohnerseite keine Bedenken vorlägen. Der Jugendtreff bekäme dann seinen eigenen Eingang und separate Räumlichkeiten, die dem Standardraumprogramm für Jugendtreffs entsprächen. (Über Reaktionen der Elternschaft und der Kommunalpolitiker werden wir noch berichten).

Mannheimer Morgen
22. Oktober 2010



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