Vorbereitung auf die Kommissionssitzungen

8 09 2010

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Kurz,

sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer,

in Vorbereitung auf die Kommissionssitzungen am 15. und 21. September zeigte sich bei einem von uns angeregten Treffen mit den Wallstadter Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräten sowie Stadträtin Frau Sandner-Schmitt und Stadtrat Herrn Löbel am 23.8.2010, dass die Beschlussvorlage Nr. 268/2010 bei den Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräten aller Fraktionen sowie der Elternschaft des Kinderhauses Wallstadt auf Ablehnung stößt. Dieser Tenor war auch bereits auf der Bezirksbeiratssitzung vom 14.07.2010 deutlich erkennbar. Es leuchtet nicht ein, warum ein so gut funktionierendes und für die Elternschaft – auch in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – stark zufrieden stellendes Konzept zerschlagen werden soll.

Auch in Hinblick auf eine „zukunftsgerichtete Investition“ der Stadt scheint der Umbau des Kinderhauses Wallstadt keine optimale Alternative darzustellen, da laut eigener Aussage der Stadt die Schaffung von Ganztagsschulen das erklärte Ziel sein soll. Sobald dieses Ziel erreicht ist, wird ein Schulanbau unabdingbar und der ausgelagerte Hort (Kinderhaus) muss erneut um- bzw. zurückgebaut werden, um ihn für andere Bedarfe, wie z.B. die Schaffung von Krippenplätzen, nutzbar zu machen.

Desweiteren konnte Herr Thorsten Schurse (SPD) mit seinem Alternativvorschlag vom 16.7.2010 zeigen, dass der Bedarf an Krippenplätzen in Wallstadt um ein Vielfaches höher ist, als er durch die Verwaltungsvorlage gedeckt werden kann. Auch die bis zum Jahre 2013 entstehenden 115 Wohneinheiten im Wohngebiet Wallstadt-Nord (Auskunft der Firma Tröndle) sprechen für steigende Bedarfszahlen im Krippen-, Kindergarten- und Hortbereich.

Das zum Hort umgebaute Kinderhaus Wallstadt wird darüber hinaus nicht einmal auf kurze Sicht alle in Wallstadt erforderlichen Hortplätze unter einem Dach anbieten können. In einem Haus, das derzeit für 82 Kinder (10 Krippenkinder, 52 Kindergartenkinder, 20 Hortkinder) konzipiert ist, sollen demnächst 116 Hortkinder im Alter von 6-12 Jahren untergebracht werden. Zudem wird die Anzahl der benötigten Hortplätze tendenziell deutlich ansteigen. Selbst nach einem umfangreichen und kostenintensiven Umbau stellt sich die Frage, wie mindestens 116 Hortkinder in diesem Haus essen, Hausaufgaben bewältigen, spielen und sich entspannen können sollen. Vermutlich werden nicht alle in Wallstadt erforderlichen Hortplätze unter einem Dach angeboten werden können, was zusätzliche Baumaßnahmen und somit auch zusätzliche Kosten erforderlich machen wird (Containerunterbringung?).

Auch die Lage des Kinderhauses, jenseits der Straßenbahngleise, ist als problematisch zu erachten, wenn täglich 116 oder mehr Hortkinder diese (ohne Aufsicht?) überqueren müssten. Die notwendige Begleitung von 116 Hortkindern auf ihrem Schulweg würde einen erhöhten Personalaufwand erfordern, der auch wieder mit einer Erhöhung der Kosten für das Gesamtprojekt einhergeht.

Aufgrund dieser und weiterer, von uns bereits in der Vergangenheit erarbeiteter und vorgestellter Argumente gegen einen Umbau und eine Umfunktionierung des Kinderhauses Wallstadt (vgl. Öffentlicher Brief an den Gemeinderat der Stadt Mannheim,  HYPERLINK „https://kinderhauswa.wordpress.com“ https://kinderhauswa.wordpress.com) würden wir uns freuen, wenn die Fachverwaltung bis zur ersten Kommissionssitzung am 15.9.2010 alternative Lösungen prüfen und entsprechendes Zahlenmaterial vorlegen könnte.

Insbesondere möchten wir Sie bitten, die folgende, mit den unten aufgeführten BezirksbeirätInnen sowie Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt und Stadtrat Nikolas Löbel am 23.8.2010 erarbeitete Variante durch die Stadtverwaltung prüfen zu lassen:

Allem voran steht das Ziel der Erhaltung des Kinderhauses Wallstadt als optimales, gut funktionierendes Betreuungskonzept in Wallstadt.

Eine geeignete Alternative zum Umbau des Kinderhauses könnte ein Anbau an die Wallstadtschule darstellen. Hierfür liegen bereits die Baupläne vor. Die Räume könnten so gestaltet werden, dass alle Kinder mit Hortbedarf darin Platz finden, diese aber später, im Hinblick auf die geplante Ganztagsschulkindbetreuung auch als Klassenräume nutzbar wären.

So würde einem zweimaligen Umbau des Kinderhauses vorgebeugt und mittelfristig eine Kostenersparnis erreicht werden.

Auch eine schrittweise Überführung der Hortkinder des Kinderhauses Wallstadt in den Schulhort wäre denkbar, die freiwerdenden Räume im Kinderhaus würden dann Platz für eine zusätzliche Krippengruppe im Kinderhaus bieten.

Der Wespinstift könnte an seinen ursprünglichen Plänen festhalten und durch den Neubau 2-3 Krippengruppen schaffen, durch die möglicherweise auch die Bedarfe der angrenzenden Stadtteile Vogelstang und Feudenheim gedeckt werden könnten.

Des Weiteren würden wir Sie bitten, die Möglichkeit zu prüfen, für die Bedarfe des Schulhortes Räumlichkeiten in Wallstadt anzumieten, um einen Neubau zu umgehen. Hierzu steht ein potentieller Vermieter für das Gebäude Römerstraße 41 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Fläche von ca. 400 Quadratmetern, die als ganzes oder nur zum Teil umgebaut werden kann. Der Vermieter ist bereit, den Umbau mit der Stadtverwaltung gemeinsam zu planen, so dass die Räumlichkeiten auf die Bedürfnisse der Hortkinder zugeschnitten werden können. Die Mietkosten würden ca. 10 Euro pro qm betragen.

Ansprechpartner:
Rolf Schöne
Römerstr. 39
68259 Mannheim

Der Standort des Gebäudes ist sehr vorteilhaft. Es befindet sich unmittelbar neben der Schulsporthalle und kann ohne das Überqueren größerer Straßen oder Bahngleise erreicht werden.

Wir bitten Sie, uns eine transparente und nachvollziehbare Kostenaufstellung aus der Überprüfung der Alternativkonzepte im Vorfeld zu den Kommissionssitzungen zuzusenden, um eine optimale Vorbereitung auf die Sitzungen gewährleisten zu können.

In Erwartung einer konstruktiven und ergebnisoffenen Diskussion am 15. und 21. 9. verbleiben wir,

mit besten Grüßen,

Sabine Krömker
Lucie Gehrlein
Dr. Hera Bluhm

(Elternbeirat Kinderhaus Wallstadt)

In Zusammenarbeit mit:

Frau Dr. Claudia Schöning-Kalender
Herrn Janec Gumowski
Herrn Nikolas Löbel
Herrn Rüdiger Löb
Herrn Christian Rückold
Herrn Dr. Thomas Gutschlag

Download Word Dokument: Vorbereitung auf die Kommissionssitzungen





Stadtverwaltung beantwortet Fragenkatalog

3 09 2010

Word Dokument: KH Wallstadt – Offene Fragen Kinderhaus





Leserbrief zu „Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden“

22 07 2010

Leserbrief an den Mannheimer Morgen zum Artikel „Kinderhaus – Eltern sollen Gehör finden

Die Einrichtung einer Kommission, in der auch die Kinderhauseltern Gehör finden (sollen), ist begrüßenswert! Die Metamorphose der Bürgermeisterin Warminiski-Leitheußer vom Bengel zum Engel allerdings unglaubwürdig: Wenn sie nicht auf „auf Biegen und Brechen“ eine Entscheidung gegen den Willen der Eltern durchsetzen möchte, warum gibt sie dann als Grundlage der Diskussion erneut ihre alten Schließungspläne vor, die Elternschaft wie Bezirksbeirat eindeutig abgelehnt haben? Um jetzt glaubwürdig zu sein, wäre es Zeit für eine deutlich überarbeitete Beschlussvorlage, auf deren Basis die Beteiligten tatsächlich konstruktiv aufbauen können.





Stadt bildet Kommission „Betreuungsangebote in Wallstadt“ zur Weiterentwicklung der Konzeption

21 07 2010

Einladung Kommission „Betreuungsangebote in Wallstadt“

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie sich auf der Bezirksbeiratssitzung in Wallstadt und dem Jugendhilfeausschuss am 14.07.2010 herausgestellt hat, gibt es noch erheblichen Diskussionsbedarf zum Thema „Betreuungsangebote in Wallstadt“.

Unser Ziel ist es in einem sachlichen Entscheidungsprozeß eine Lösung zu finden, die vom Stadtteil getragen wird.

Aus diesem Grund wurde das Thema von der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses vom 14.07.10 genommen und in den Jugendhilfeausschuss vom 06.10.10 gehoben. Die Entscheidung wird im Gemeinderat vom 12.10.10 getroffen werden.

In der Weiterentwicklung der Konzeption ist es mir ein persönliches Anliegen insbesondere Ihre Anregungen und Anmerkungen zu berücksichtigen. Zur weiteren inhaltlichen Begleitung haben wir daher eine Kommission „Betreuungsangebote in Wallstadt“ eingerichtet, in der die bildungs- und jugendpolitischen Sprecher der Fraktionen, die Bezirksbeiratssprecher, sowie Vertreter des Gesamtelternbeirats, des Stadtelternbeirats, des Elternbeirats des Kinderhauses und des Schulhorts die Fragen der Betreuungsangebote in Wallstadt aufgreifen werden.

Zu diesen Kommissionssitzungen

am 15.09.2010, 17.00 Uhr, Stadthaus N 1, Raum Toulon und

am 21.09.2010, 17.00 Uhr, Stadthaus N 1, Raum Toulon

lade ich Sie herzlich ein.

Wir bitten Sie darum, uns bis zum 30.08.10 zwei Vertreter des Gesamtelternbeirates, des Stadtelternbeirates, des Elternbeirates Kinderhaus Wallstadt und des Schulhortes, als Teilnehmer der Kommission zu benennen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Warminski-Leitheußer

Bürgermeisterin





Mail-Kontakt zwischen dem Elternbeirat und OB Kurz

21 07 2010

1.) Anfrage des Elternbeirats

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Kinderhaus Wallstadt soll geschlossen  werden. Dazu möchten auch wir, die Elternschaft des Kinderhauses,  Stellung beziehen.

Wir haben dazu einen Offenen Brief an den Mannheimer Gemeinderat  formuliert und hoffen, dass er auch auf Ihr Interesse  stoßen wird!

Mit freundlichen Grüßen

Der Elternbeirat des  Kinderhauses

2.) E-Mail von Herrn Dr. Kurz

Sehr geehrte Frau Krömker,

Sehr geehrte Frau Dr. Bluhm,

Sehr geehrte Frau Dr. Gehrlein,

Sehr geehrte Frau Hemmerich,

ich bestätige den Eingang Ihrer E-Mail vom 9. Juli 2010. Mir ist bewusst, dass die geplanten Änderungen in Wallstadt für Sie, den Elternbeirat und die Eltern des Kinderhauses eine fundamentale Bedeutung haben. Meine Kollegin, Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer, hat am vergangenen Montag intensiv und ausführlich Stellung bezogen und informiert. Das Thema stand auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Wie Sie sicher wissen, hat der Ausschuss sich gemeinsam mit der Verwaltung darauf verständigt, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen mit dem Ziel, die Zwischenzeit zu nutzen, zusätzliche notwendige Informationen zu geben und weitere Gespräche zu führen. Aus den vielfältigen Aktivitäten erkenne ich das aufrichtige Bemühen, eine Lösung zu finden, die gerade auch für die Eltern des Kinderhauses Wallstadt verträglich ist.

Mit Verweis auf die noch ausstehenden Gespräche und in der Hoffung auf einen guten Abschluss verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Kurz

3.) Antwort des Elternbeirats

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Kurz,

danke für Ihre mail vom 20.07.2010. In Ihrem Schreiben haben Sie treffend erfasst, dass die geplanten Veränderungen eine fundamentale Bedeutung für die Wallstadter Elternschaft sowie deren Kinder haben.

Leider haben wir den vergangenen Montag anders wahrgenommen als Ihre geschätzte Kollegin Frau Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer. Wie auch der Presse zu entnehmen war, war die Stadtverwaltung inhaltlich schlecht auf die Bezirksbeiratssitzung vorbereitet, beantwortete viele Fragen sehr unkonkret und blockte andere Fragen gänzlich ab. Wichtige Antworten zu einer Reihe von Fragen, v.a. auch als es um die Darlegung bestimmter Zahlen zur Finanzplanung ging, wurden nicht gegeben. Auch konnte nicht glaubhaft vermittelt werden, dass erfragte Alternativlösungen zu der geplanten Veränderung ernsthaft durchgerechnet wurden. Schriftliche Unterlagen wurden uns bisher, entgegen der Zusage von Frau Warminski-Leitheußer vom 12.7.2010, auch nach erneuter e-mail-Anfrage eines Kinderhaus-Vaters, nicht zugestellt.

Leider wurde von Seiten der Verwaltung auch die nette Einladung der CDU-Fraktion zur morgigen Vorortveranstaltung (22.7.2010, 16:00h) nicht angenommen bzw. sogar untersagt. Wir als Eltern und Wähler gewinnen so den Eindruck, dass wir auf diese Art und Weise eher hingehalten werden und bedauern es, dass die Stadtverwaltung nicht bereit ist, mit den Bürgern in einen offenen Dialog zu treten. In diesem Sinne hoffen wir weiterhin freundlichst auf die Beantwortung immer noch offener Fragen und verbleiben,

mit besten Grüßen,

Sabine Krömker

Dr. Hera Bluhm

Lucie Gehrlein

Heike Hemmerich

Elternbeirat Kinderhaus Wallstadt





Bürgeranfrage an OB Kurz

21 07 2010

Frage:

Wie stehen Sie zur geplanten Schließung des Kinderhauses Wallstadt?

Antwort:

Sehr geehrte Absenderin, sehr geehrter Absender,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Mir ist bewusst, dass die geplanten Änderungen in Wallstadt für Sie, den Elternbeirat und die Eltern des Kinderhauses eine fundamentale Bedeutung haben. Meine Kollegin, Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer, hat am vergangenen Montag intensiv und ausführlich Stellung bezogen und informiert. Das Thema stand auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Wie Sie sicher wissen, hat der Ausschuss sich gemeinsam mit der Verwaltung darauf verständigt, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen mit dem Ziel, die Zwischenzeit zu nutzen, zusätzliche notwendige Informationen zu geben und weitere Gespräche zu führen. Aus den vielfältigen Aktivitäten erkenne ich das aufrichtige Bemühen, eine Lösung zu finden, die gerade auch für die Eltern des Kinderhauses Wallstadt verträglich ist.

Mit Verweis auf die noch ausstehenden Gespräche und in der Hoffung auf einen guten Abschluss verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Kurz





Mail-Anfrage eines Kinderhaus-Vaters

20 07 2010
Sehr geehrte Frau Warminski-Leitheusser,

Sie hatten mir am Montag zugesichert, die Kostenaufstellung für den kalkulierten Hortanbau an der Wallstadtschule (genannte Gesamtkosten 1.450.000 €) zwecks Nachkalkulation zuzusenden.

Laut eigener Aussage strebt die Stadt den Bau von Ganztagesschulen an, wodurch eine solche Baumaßnahme ohnehin unerlässlich wird. Im Sinne einer ziel- und zukunftsgerichteten Investition wären Mehrausgaben durchaus vertretbar – wenn sie sich in einem angemessenen Rahmen bewegen.

Zur Beurteilung der Sachlage sind die von mir angeforderten Dokumente unerlässlich. Da Sie die Zahlen kalkuliert haben, sollten Sie noch im Besitz der Kostenrechnung sein, was eine zeitnahe Zusendung ermöglicht.

Sollte sich die Bereitstellung der angeforderten Informationen verzögern, bitte ich um sofortige Benachrichtigung. Zwischenzeitlich sollten keine Entscheidungen bzgl. der Beschlussvorlage 268/2010 gefällt werden, da diese womöglich anfechtbar sind. Der Gemeinderat hat wohl in Kenntnis der Rechtslage daher entschieden, diesen Tagesordnungspunkt bei der anstehenden Gemeinderatssitzung nicht zu behandeln.

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Janzen





Einladung zum Vororttermin am Donnerstag, 22. Juli 2010 16.00 Uhr

17 07 2010

Brief der CDU-Gemeinderatsfraktion Mannheim an die Bürgerinnen und Bürger in Wallstadt

Konzept zur Betreuung von Kindern in Wallstadt
Kinderhaus Wallstadt vor der Schließung
Einladung zum Vororttermin am Donnerstag, 22. Juli 2010 um 16.00 Uhr im Kinderhaus in der Wertheimer Straße

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Stadtverwaltung Mannheim unter Führung der zuständigen Bürgermeisterin Frau Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) hat dem Gemeinderat mit der Beschlussvorlage Nr. 268/2010 ein Konzept zur Kinderbetreuung in Wallstadt zukommen lassen, welches auf großen Widerstand bei Eltern, Kindern, aber auch bei uns in der CDU- Gemeinderatsfraktion stößt. Nach dem Willen der Bürgermeisterin soll das Kinderhaus in der Wertheimer Straße geschlossen werden, um dort Hortkinder und Kinder der verlässlichen Grundschule unterzubringen. Die dort vorhandenen 10 Krippenplätze sollen zur katholischen Kirche in die Römerstraße sowie die bisher im Kinderhaus untergebrachten Kindergartenplätze in einen förderfähigen Neubau der Familie Wespinstiftung in die Storchenstraße verlagert werden. In diesem Neubau der Stiftung sollen 16 neue Krippenplätze entstehen. Der Stadt Mannheim entstehen hierdurch Kosten von rund 1,414 Mio. €.

Wir als CDU-Gemeinderatsfraktion lehnen die Pläne der Bürgermeisterin strikt ab. Genauso wie die betroffene Elternschaft vor Ort und der gesamte Bezirksbeirat Wallstadt üben wir Kritik am Vorgehen der Verwaltung. Dieses Konzept stellt keine nachhaltige Investition dar. Es entsteht ein Chaos für Kinder und Eltern. Die Kinder im Kinderhaus werden aus Ihrer gewohnten Umgebung gerissen und verlieren ihre Bezugsperson. Die Schulkinder müssen einen weiten Weg vom Schulgebäude über die Gleise der Stadtbahn hin zum Kinderhaus in der Wertheimer Straße zurücklegen. Der bauliche Zustand des erst 6 Jahre alten Kinderhauses ist auf Krippen- und Kindergartenkinder zugeschnitten. Dort sollen nach Ansicht der Bürgermeisterin nun 111 Grundschüler untergebracht und betreut werden.

Wir unterstützen als CDU-Gemeinderatsfraktion ebenso wie die Eltern jegliche Verbesserung im Betreuungsbereich in Wallstadt und freuen uns über jeden neuen Krippenplatz, der entstehen soll. Jedoch muss ein solches Konzept mit den betroffenen Eltern, den Bezirksbeiräten sowie dem Gemeinderat abgestimmt werden und die Kosten müssen in einem gesunden Verhältnis zum Nutzen stehen.

Internet: http://www.cdu-mannheim.de Bankverbindung: Baden-Württembergische Bank (BLZ 600 501 01) Konto-Nr. 7496510004

Wir als CDU-Gemeinderatsfraktion wollen das Kinderhaus in Wallstadt in bestehender Form fortführen. Wir wollen über einen Anbau an der Schule nachdenken, der zunächst einmal die Hortkinder beherbergen und später dann zum Betrieb einer Ganztagesschule umgewidmet werden kann. Viele offene Fragen sind noch zu klären, sodass wir gemeinsam mit allen Betroffenen ein kinder- und familienfreundliches Konzept ausarbeiten wollen, welches sodann im Herbst dieses Jahres im Gemeinderat verabschiedet werden kann.

Zwar hat der Jugendhilfeausschuss am 14. Juli 2010 kein Votum über die Pläne der Stadtverwaltung gefasst, jedoch ist im Gemeinderat am 27. Juli 2010 mit den Fraktionen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen eine Mehrheit für die Pläne zur Schließung des Kinderhauses absehbar. Wir haben bei Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz beantragt, die Beschlussvorlage von der Gemeinderatssitzung abzusetzen, da bisher keine ausreichende Vorberatung stattgefunden hat.

Um die Stadtverwaltung und die Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat von unserer Position zu überzeugen, laden wir Sie zu einem Vororttermin ein.

Wir haben die Bürgermeisterin sowie die zuständige Fachverwaltung auf Donnerstag, 22. Juli 2010 um 16.00 Uhr ins Kinderhaus in der Wertheimer Straße eingeladen und würden uns freuen, wenn möglichst viele Eltern, Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter des Bezirksbeirates und aller Gemeinderatsfraktionen uns vor Ort unterstützen.

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Gerne stehen wir Ihnen für Nachfragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Südmersen
Fraktionsvorsitzender

Nikolas Löbel
Stadtrat / jugendpolitischer Sprecher

Peter Pfanz-Sponagel
Stadtrat





STEB Podiumsdiskussion am 27. Juli 2010

17 07 2010

Sehr geehrte Elternbeiräte und interessierte Eltern,

aus gegebenem Anlass möchten wir Sie noch vor der Sommerpause zu einer Podiumsdiskussion mit der Bürgermeisterin für Bildung, Kinder und Jugend, Frau Warminski- Leitheußer einladen.

Die Veranstaltung entstand auf Initiative des STEB, des Gesamtelternbeirates, der Hortinitiative und einiger Eltern der Horte an den Schulen.

Die oben genannten Gremien forderten die Verwaltung in den vergangenen Wochen auf, ein umfassendes und langfristiges Konzept vorzulegen, aus dem die notwendigen Veränderungen in den städtischen Horteinrichtungen sowohl aus personeller als auch aus infrastruktureller Sicht hervorgehen.

Podiumsdiskussion:
Volle Fahrt voraus – aber wohin?


Dienstag 27. Juli 2010, 20:00 Uhr
Theaterakademie Mannheim (Theater im Felina-Areal)
Holzbauerstraße 6-8
68167 Mannheim (Neckarstadt-Ost)

Bitte schicken Sie uns eine entsprechende E-Mail, wenn Sie an dieser Veranstaltung interessiert sind, dass erleichtert die Vorbereitung des Abends (steb-mannheim@gmx.de).

Mit freundlichen Grüßen

STEB-Vorstand





Öffentlicher Brief an den Gemeinderat der Stadt Mannheim

11 07 2010

Geplante Schließung des Kinderhauses Wallstadt

Sehr geehrte Stadträtin,

sehr geehrter Stadtrat,

nach den Wünschen der politischen Verwaltung soll im Schnellverfahren die Schließung des gut etablierten und sehr gut angenommenen Kinderhauses Wallstadt vollzogen werden (Beschlussvorlage Nr. 268/2010 im Jugendhilfeausschuss am 14. Juli 2010).

Alle Beteiligten, insbesondere die betroffenen Familien, wurden möglichst kurzfristig informiert, zu einem Zeitpunkt als die Pläne bereits lange ausgearbeitet waren. Frau Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer hat bislang jeglichen Kontakt zur Elternschaft abgeblockt. Auf einen von der Elternschaft erarbeiteten Fragenkatalog mit dringenden Fragen zur geplanten Kinderbetreuung blieben konkrete Antworten bisher aus, mit der Begründung, die Bürgermeisterin werde alle Fragen bei der Sitzung des Wallstadter Bezirksbeirates beantworten. Dieser Termin wurde zunächst sehr unglücklich auf das Halbfinalspiel der deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft gelegt, dann mehrfach verwirrend verschoben. Nun liegt der Termin ebenso kurzfristig wie unglücklich – parallel zur Bürgerdialogveranstaltung zur Stadtbahn-Nord- am 12. Juli 2010 um 20.00 Uhr in der Turnhalle (!) der Wallstadtschule, Römerstraße 33. Für Eltern von kleinen Kindern, die wir alle sind und die auf eine Kinderbetreuung in dieser Zeit angewiesen sind, ist diese Vorgehensweise unzumutbar.

Da Informationen zu diesem Thema seitens der Bürgermeisterin nur sehr spärlich gegeben wurden, möchten wir die Gelegenheit nutzen, Sie über die Gesamtsituation mit allen Konsequenzen für die Familien und Kinder zu informieren:

1.) Wegfall wichtiger Bezugspersonen der Kinder durch den Wechsel der Erzieherinnen

Es wird vorgegaukelt, das Personal würde auch in die neue Einrichtung wechseln, dies ist -wenn überhaupt- nur im Einzelfall richtig, da die Erzieherinnen ihren Dienstherren wechseln müssten, was immer mit Nachteilen für sie verbunden ist. (Schon alleine deswegen, weil die Stadt Mannheim mehrere Kindergärten betreibt, der neue Investor nur diesen. Weitere Nachteile bezüglich der Konditionen des Arbeitsverhältnisses kommen natürlich hinzu.). Einige Erzieherinnen haben sich bereits klar ablehnend dazu geäußert. Auch die große Anzahl an Personalabgängen (zum jetzigen Zeitpunkt schon drei Erzieherinnen, s.u.) in diesem Jahr weist darauf hin, dass es keine personelle Kontinuität geben wird: Alle Kinder werden ihre für sie so wichtige Bezugsperson verlieren!
Es werden also 50 Kinder einfach in eine neue Umgebung mit fremden Erzieherinnen gesteckt. Dies widerspricht den Bedürfnissen kleiner Kinder nach Schutz und Sicherheit. Dieses Vorhaben ist kinderfeindlich.

Laut Beschlussvorlage für den Jugendhilfeausschuss (S. 8 ) soll die Katholische Kirche die bestehende Krippengruppe aus dem Kinderhaus Wallstadt übernehmen. Diese Kinder werden sich ebenfalls an eine völlig veränderte Situation gewöhnen müssen.

2.) Ein- und Umgewöhnung der Krippen- und Kindergartenkinder

Es müssen im neuen Kindergarten etwa 50 Kinder gleichzeitig um- und eingewöhnt werden: Dazu besteht bislang -auch auf konkrete Nachfrage hin- kein Konzept. Ein solches Konzept ist auch nicht vorstellbar, eine Ein- und Umgewöhnung von 50 Kindergartenkindern gleichzeitig überfordert jede Einrichtung. Die Kinder können allenfalls in kleinen Gruppen an die neue Situation gewöhnt werden (vgl. Berliner Modell), die Betreuung der Kinder in der „Warteschlange“ wäre bis dahin nicht gesichert.

Zudem stellt sich die Frage, ob alle Krippen- und Kindergartenkinder, die in das neue Haus wechseln, psychisch überhaupt in der Lage sind, diese ad-hoc-Umgewöhnung zu verkraften. Dabei ist zu beachten, dass z.T. Kinder betroffen sind, die nicht älter als 6 Monate sind und möglicherweise gerade erst im Kinderhaus eingewöhnt wurden. Auch bei Kindern, die von seelischen Beeinträchtigungen wie Autismus, ADS, ADHS u.a. betroffen sind, können Umzug und Umgewöhnung Stress und Verunsicherung hervorrufen. Da man nicht davon ausgehen kann, dass wenige oder keine Erzieherinnen aus dem Kinderhaus in das neue Haus wechseln, müssen sich die Kinder innerhalb kürzester Zeit an neue Erzieherinnen, neue Räumlichkeiten, neue Konzepte, neue Rituale und neue Regeln gewöhnen.

3.) Nachteile für die Kinder in der verbleibenden Zeit im Kinderhaus

Eine qualitativ hochwertige Betreuung kann im letzen Jahr vor der Schließung nur unzureichend gewährleistet werden: Auf der Basis einer an sich dünnen Personaldecke sind Auflösungserscheinungen beim Personal zu erwarten, die im Kinderhaus bereits mit dem Weggang von drei Erzieherinnen begonnen haben und deren Tendenz, in Anbetracht der verunsichernden Lage für die Erzieherinnen, im kommenden Jahr steigend sein wird.  Für die Kinder entstehen erhebliche Nachteile, wenn nicht mehr genügend Erzieherinnen zur Verfügung stehen oder die entstehende Lücke mit den Kindern unbekannten Aushilfskräften geschlossen werden muss:

  • neue Kinder können nicht mehr so sorgfältig eingewöhnt werden
  • Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf bekommen weniger individuelle Betreuung
  • die Vorschulkinder erhalten weniger Förderung im so wichtigen Vorbereitungsjahr für die Schule
  • viele Projekte müssen aufgrund von Personalmangel abgesagt werden
  • die Kinder müssen sich jetzt schon -und damit doppelt, Problematik siehe oben- an eine neue Bezugsperson gewöhnen
  • in der Umsetzungsplanung ist keine Verbleibsmöglichkeit für die Hortkinder aus dem jetzigen Kinderhaus während der Umbauphase des Kinderhauses vorgesehen

4.) Nichtbeachtung von pädagogischen und menschlichen Bedürfnissen von Kleinkindern

In der Beschlussvorlage wird immer nur verniedlichend von einem „Umzug“ der Kinder gesprochen. Die Wirklichkeit trifft dieser Ausdruck in keinster Weise:

Die Schließung des Kinderhauses und der Transfer in eine vollkommen neue Einrichtung würden für die betroffenen Kinder eine besonders schwere, sie in ihrer persönlichen Entwicklung elementar treffende Belastung darstellen. Dem steht kein entsprechender Beitrag zur Verbesserung der Kinderbetreuungssituation in Wallstadt gegenüber.

Sollten die Pläne umgesetzt werden, wird der gesamte Krippen- und Kindergartenbereich des Kinderhauses Wallstadt in das neue Kinderhaus verlegt, d.h. die Kinder müssen sich auf einen Schlag an ein neues Haus, ein verändertes Konzept sowie an fremde Erzieherinnen gewöhnen.

Laut Beschlussvorlage für den Jugendhilfeausschuss (S. 6 und Bauplan Kindergarten) plant die Familie Wespin-Stiftung das bislang halboffene Kindergartenkonzept in eine Betreuungssituation mit festen Gruppen umzuwandeln. Dieser sollen nach Kindern mit verlängerten Öffnungszeiten und Ganztagskindern eingeteilt werden. Abgesehen von der Tatsache, dass hier eine nicht gewünschte Aufteilung nach Kindern mit (voll-)arbeitenden Müttern und nicht- oder nur teilzeit-arbeitenden Müttern stattfindet, wird bei diesem Konzept keinerlei Rücksicht auf bestehende Freundschaften der Kinder gelegt. Gerade Kinder, die sich im sozialen Umgang schwer tun und nur wenige feste Spielkameraden haben, bedürfen aber eines besonders sensiblen Umgangs, um sie in die Gemeinschaft zu integrieren. Die mutwillige Trennung von Freundschaften steht dem eklatant entgegen.

5.) Stadt schiebt übernommene Verantwortung auf Fremdinvestoren ab

Die Stadt Mannheim, die kinderfreundlichste Stadt Deutschlands werden möchte, zu hat die Aufgabe und die Verpflichtung übernommen, sich um die Kinder zu kümmern. Nun entlässt sie sich selbständig aus der Verantwortung und schiebt diese auf Fremdinvestoren ab: Eine kinderfreundliche Stadt verhält sich anders!

(An dieser Stelle ist ein besonders trauriger Fall von Kinderfeindlichkeit und Unzuverlässigkeit seitens der Stadt anzusprechen: Obwohl die Pläne für die Schließung des Kinderhauses bereits fertig in der Schublade waren, wurde sehenden Auges zugelassen, dass ein dreijähriges Kind -welches schon wegen Krippenplatzmangels in Wallstadt in einem fremden Stadtteil zur Krippe ausweichen musste- noch im Juni 2010 neu in den Kindergarten in Wallstadt eingewöhnt wurde. Dass diesem kleinen Kind nun in Kürze die nächste Umgewöhnung als große Belastung bevorsteht, wurde eher in Kauf  genommen als die betroffenen Eltern frühzeitig zu informieren. Um das Kindeswohl geht es hier offensichtlich nicht.)

6.) Nur unzureichend neu geschaffene Krippenplätze

Dem eklatanten Mangel an Krippenplätzen hilft die Stadt nicht ab. Die Familie Wespin-Stiftung hätte eine reine Krippe mit ausreichenden Betreuungsplätzen anbieten können. Stattdessen erhöht die aktuelle Konzeption des in Wallstadt geplanten Kindergartens der Stiftung die Anzahl der Wallstädter Krippenplätze nur ganz geringfügig. Die Stadt umwirbt dieses Vorhaben mit der Begründung, dass im neuen Kinderhaus zehn Krippenplätze mehr geschaffen werden können. (Was nicht all zu viel ist, wenn man bedenkt, dass dafür ein kompletter Neubau entsteht, und auch das Kinderhaus Wallstadt komplett umgebaut werden muss, dazu siehe auch Verschwendung öffentlicher Mittel.)

7.) Nach wie vor sehr defizitäre Hortsituation

Das zum Hort umgebaute Kinderhaus wird nicht einmal auf kurze Sicht alle in Wallstadt erforderlichen Hortplätze unter einem Dach anbieten können. In einem Haus, das derzeit für 82 Kinder (10 Krippenkinder, 52 Kindergartenkinder, 20 Hortkinder) konzipiert ist, sollen demnächst 111 Hortkinder im Alter von 6-12 Jahren untergebracht werden. Zudem wird die Anzahl der benötigten Hortplätze tendenziell deutlich ansteigen. Selbst nach einem umfangreichen und kostenintensiven Umbau stellt sich die Frage, wie (mindestens) 111 Hortkinder in diesem Haus essen, Hausaufgaben bewältigen, spielen und sich entspannen können sollen. Auch das Freigelände ist eher auf die Ansprüche von Krippen- und Kindergartenkindern ausgerichtet und bietet keinen Platz für 111 Schulkinder. Vermutlich wird die Stadt nicht alle in Wallstadt erforderlichen Hortplätze unter einem Dach anbieten können, was zusätzliche Baumaßnahmen und somit auch zusätzliche Kosten erforderlich machen wird (Containerunterbringung?).

Ein weiteres Problem stellt der Schulweg dar: In Hinblick und Vorbereitung der Stadt auf die Ganztagsschule besteht die Absicht, alle Horte direkt an den Schulen unterzubringen. Nun liegt das Kinderhaus aber einige Straßen von der Schule entfernt. Der Weg der Hortkinder zur Schule und wieder zurück führt über eine Straßenbahnlinie. Hier ist die Verkehrssituation so unübersichtlich, dass sich erst vor kurzer Zeit ein schwerer Unfall ereignet hat, bei dem ein Kind lebensgefährlich verletzt wurde. Diesen Übergang müssen in Zukunft täglich 111 Hortkinder überqueren. Die notwendige Begleitung von 111 Kindern auf dem Schulweg wird einen hohen Personalaufwand erfordern. Demgegenüber lässt die Stadt zwei unbebaute Flächen unmittelbar neben dem Schulgebäude ungenutzt.

Die angestrebte Hortlösung stellt nicht mehr als ein Provisorium dar. Wir sind dafür, dass die Qualitätsstandards, die der FB 51.6 etabliert hat, in allen Betreuungsstufen, insbesondere auch in der Hortbetreuung, erhalten bleiben.

8.) Organisatorische Nachteile für die Familien

Durch die Verteilung der Kinder auf mehrere Träger und Verantwortliche wird es gerade kinderreichen Familien oder alleinerziehenden Elternteilen, die sich bewusst für die Betreuung ihrer Kinder in einem Kinderhaus entschieden haben, schwer gemacht, ihren Alltag zu organisieren. Wenn die Geschwister innerhalb einer Familie auf verschiedenen, von einander unabhängig agierenden Einrichtungen aufgeteilt werden, bedeutet dies nicht nur umständliche Wege, sondern auch nicht aufeinander abgestimmte Mahlzeiten, nicht aufeinander abgestimmte Öffnungs- und Schließzeiten, nicht aufeinander abgestimmte Ferienzeiten und eine nicht einheitlich geregelte Urlaubsbetreuung. Für jedes Kind muss so beispielsweise eine individuelle Ferienbetreuung organisiert werden.

9.) Verschwendung öffentlicher Mittel

Die Unterbringung des Horts in Wallstadt spricht jeder sparsamen Verwendung öffentlicher Mittel Hohn. Die Stadt hat zunächst die Horträume gegenüber der Schule auf eigene Kosten saniert und gemietet, ohne sich vertraglich gegen eine kurzfristige Kündigung abzusichern. Nun schließt die Stadt ein vor acht Jahren (!) neu errichtetes Kinderhaus, um es zum Hort umzubauen.
Für das Gesamtprojekt sind laut Beschlussvorlage gut 1,8 Millionen Euro als Investitionskosten veranlagt. Erfahrungsgemäß ist damit zu rechnen, dass die Kosten bei der tatsächlichen Ausführung deutlich höher liegen werden. Die Stadt wirbt für ihr Projekt mit dem Argument, dass die Familie Wespin-Stiftung als Privatinvestorin den größten Teil der Kosten trage. Dies entspricht nicht den Tatsachen! Die Stiftung trägt für den von ihr verantworteten Neubau nur einen Kostenanteil von etwa 100.000 Euro, geht also damit in der Gesamtsumme unter. Nach Abzug aller Anteile privater Träger und Bundes- wie Landeszuschüssen, trägt die Stadt die -geplante- Höchstlast von gut 1,4 Millionen Euro! Dafür gibt es ein weiterhin qualitativ wie quantitativ unzureichendes Hortangebot (mit der Gefahr der Unterbringung von Hortkindern in Containern) und ganze 20 Krippenplätze mehr, ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Größe des Neubaugebietes und der Anzahl der dort lebenden Familien und Kinder! Zudem ist anzumerken, dass der vorgelegte Kostenplan nur die Investitionskosten für den Krippenanteil im Neubau (Beschlussvorlage S. 7) berücksichtigt. Die Kosten für den Kindergartenanteil (wohl deutlich  mehr als eine Million Euro) werden nicht weiter erwähnt, so dass uns nicht klar ist, ob diese ebenfalls von der Stadt zu tragen sein werden.

Noch grotesker wird es, wenn man die Katholische Kirche als selbständige private Trägerin außer acht lässt, und das Augenmerk allein auf die jetzigen städtischen Kinderhauskinder legt, um die es ja schließlich auch einzig geht:

Für deren „Umzug“ entstehen geplante Investitionskosten in Höhe von gut 1,3 Millionen Euro. Diese finanzieren sich zu einem Anteil von geplant fast einer Million Euro aus städtischen Mitteln, wobei die tatsächlichen Kosten bedingt durch höhere Ausführungskosten und den möglicherweise hinzuzurechnenden siebenstelligen Kindergartenanteil deutlich höher ausfallen werden und noch nicht bezifferbar sind: Deutlich mehr als eine Millionen Euro für magere zehn neue Krippenplätze!!!

10.) Hortneubau/Krippenneubau

Die Neuschaffung von einigen wenigen Hort- und Krippenplätzen ist kein Argument für dieses kinderfeindliche Vorhaben: Die Plätze könnten genauso gut durch einen Hortneubau geschaffen werden, der den tatsächlichen und künftig steigenden Betreuungsbedarf deckt. Die Familie Wespin-Stiftung hat sich gemäß ihrer Ausrichtung ursprünglich ausschließlich um den Neubau einer Krippe beworben, auch dies wäre eine sinnvollere Alternative, die auch in der Beschlussvorlage selbst angedacht wurde (S. 9). Dort wird diese jedoch aus Kostengründen ohne nähere Erläuterung verworfen: Es bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, warum ein kompletter  Kindergarten- und Krippenneubau soviel deutlich geringere Investitionskosten mit sich bringen soll als ein Hortanbau an der Schule.

Die Nachteile für die Kinder, die durch die Auflösung des Kinderhauses bestehen sind so grundlegend, dass die jetzige Entscheidung völlig unverhältnismäßig ist.

Unser Fazit:
Die Gesamtmaßnahme ist nicht einmal ausreichend, wenn man die Kinderbetreuung in Wallstadt auf eine rein quantitative Betrachtung verengt. In pädagogischer und menschlicher Hinsicht lässt sie das Wohl der betroffenen Kinder völlig außer Acht: Kinder werden nach Bedarf und politischem Kalkül hin- und hergeschoben.

Leider drängt sich der Eindruck auf, dass die Stadtverwaltung eine ausreichende und praktikable Lösung der Hortunterbringung ungenutzt verstreichen lässt und den beteiligten Entscheidungsträgern in Aussicht stellt, bei Ablehnung des derzeitigen mangelhaften Konzepts Wallstadt ohne Hort im Regen stehen zu lassen.

Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich bei dieser Planung um eine „Notlösung“ handelt, bei deren Umsetzung das Wohlergehen der Kinder in den Hintergrund rückt.

Es leuchtet uns nicht ein, weshalb ein neues, gut funktionierendes Kinderhaus, das eine qualitativ hochwertige Arbeit leistet und große Zufriedenheit bei Eltern und Kindern hervorruft, geschlossen werden soll.

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung zum Wohle der Kinder und Familien dieser Stadt sowie im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit öffentlichen Geldern und verbleiben mit freundlichen Grüßen

Stellvertretend für die Elternschaft des Kinderhauses Wallstadt:

Sabine Krömker (Vorsitzende des Elternbeirats)

Dr. Hera Bluhm (Elternbeirat)

Dr. Lucie Gehrlein (Elternbeirat)

Heike Hemmerich (Elternbeirat)